ERNST HALBERSTADT IM CLUB 100 – EHRENAMT: HERZ UND LUNGE DES FUSSBALLS

Am Samstag, 08.10.2016 hat im Rahmen des Länderspiels Deutschland gegen Tschechien die offiziellen Feierstunde für alle Mitglieder des Club 100 im Curio-Haus in Hamburg stattgefunden. In einer gemeinsamen Ehrungsveranstaltung mit den Preisträgern der Fair Play-Medaille aller Landesverbände wurden die Ehrenamtlichen für Ihre tollen Leistungen ausgezeichnet. Abgerundet wurde der ereignisreiche Tag durch ein Ehrungsessen, den gemeinsamen Besuch des Länderspiels sowie einem Mitternachtssnack und gemütlichen Beisammensein zum Tagesausklang.

Wer schreibt, der bleibt. Aber scheinbar nicht sonderlich lange. Der Durchschnittspressewart in einem deutschen Fußballverein widmet drei Stunden pro Monat seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Trainer und Übungsleiter, zumindest die mit einer Lizenz ausgestattet sind, haben es dagegen nicht so gut. Sie kommen auf rund 21 Stunden. Und Vereinsvorsitzende investieren durchschnittlich 26,3 Monatsstunden.

Der Nachmittag vor dem WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft gegen Tschechien in Hamburg gehörte den Menschen, die sich ehrenamtlich für den Fußball einsetzen. Bevor die DFB-Auswahl Abend so ziemlich den feinsten vorstellbaren Fußball vorführte, ging es dem DFB um den Amateurfußball. Um Grundbedingungen des Spiels, das Fairplay und das Ehrenamt - wenn man so will um Herz und Lunge des Fußballs im Weltmeisterland.

Grindel: "Der Ehrenamtler darf nicht mehr der Dumme sein"

Im Curio-Haus im Stadtteil Rotherbaum ehrte man einige der besonders fairen und besonders fleißigen Menschen aus den 25.000 Vereinen. "Der Ehrenamtler darf nicht mehr der Dumme sein, der Ehrenamtler ist der Schlaue", appellierte DFB-Präsident Reinhard Grindel gleich zu Beginn der neunzigminütigen Ehrungsveranstaltung vor rund 300 geladenen Gästen.

Der Deutsche Fußball-Bund hatte 2013 am Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes mitgewirkt, wodurch etwa die steuerfreie Ehrenamtspauschale von 500 auf 720 Euro pro Jahr stieg. Auch für Übungsleiter machte sich die Reform bezahlt: Sie durften 2400 Euro statt vorher 2100 Euro steuerfrei verdienen. Es war eine lange fällige Aufwertung ehramtlicher Arbeit. Den Trend wendete man damit nicht.

ach wie vor gehen dem Fußball jährlich netto einige tausend Ehrenamtler verloren. Was ärgerlich für den Fußball ist, kann für das Land nicht gut sein. Denn Fußballvereine in Deutschland stellen laut dem aktuellen Sportentwicklungsbericht der Deutschen Sporthochschule Köln "ein besonders gemeinwohlorientiertes Sportangebot bereit". Im DSHK-Bericht heißt es erklärend weiter: "Den Fußballvereinen ist es unter einer Vielzahl möglicher Vereinsziele besonders wichtig, eine preiswerte Möglichkeit des Sporttreibens zu bieten, Werte wie Fairplay und Toleranz zu vermitteln sowie Menschen mit Migrationshintergrund das Sporttreiben zu ermöglichen." Viel Gutes zum Wohle Aller. Doch dafür braucht es ehrenamtliches Engagement.

A generale view during Club 100 & Fair Ist Mehr - Awarding Ceremony at Curio Haus on October 8, 2016 in Hamburg, Germany.
entnommen DFB